eigtl. Giorgos Seferiades; griechischer Schriftsteller und Diplomat; u. a. Botschafter im Libanon und in London; Gesandter in Syrien, Irak, Jordanien; Nobelpreis 1963 für Literatur "wegen seiner einzigartigen Ideen und des Stils und der Schönheit s. Sprache"; Werke: vorwiegend Gedichte (z. T. von Mikis Theodorakis vertont); auch Übersetzer
* 13. März 1900 Smyrna
† 20. September 1971 Athen
Wirken
Giorgos Seferis (eigentlich Giorgos Seferiades) wurde als Sohn eines Rechtsanwalts und Universitätsprofessors am 13. März 1900 in Smyrna (türkisch Izmir) geboren, wo er zunächst zur Schule ging. Zusammen mit den Eltern wurde er 1914 von den Türken vertrieben. In Athen besuchte S. das Gymnasium. Von 1918-24 studierte er Rechtswissenschaften in Paris, mit starkem Interesse für die Literaturwissenschaften. In der Heimat bildete er sich dann zum Diplomaten aus.
Während seiner 1926 beginnenden Tätigkeit im Außendienst ging er 1931 als Vizekonsul nach London, wo er - durch den Schock der griechischen Niederlage im türkischen Krieg zum Schriftsteller geworden - entscheidende Einflüsse von T.S. Eliot erhielt, dessen Werke er teilweise ins Neugriechische übersetzte. Er wurde der Freund von Henry Miller und Lawrence Durrell, denen er später in Griechenland begegnete, als er 1934 aus London nach Athen zurückgekehrt war. Nach zweijähriger Tätigkeit in der Zentrale ging er ...